So in etwa habe ich geguckt, als ich mit diesem typischen Gender-Bias (Vorurteil) konfrontiert wurde: irritiert-perplex-die-Haltung-wahrend.
Doch kurz die Geschichte dazu: Das Zoom-Meeting hat gerade gestartet, es fehlen noch ein paar weitere Teilnehmer:innen und wir überbrücken das Warten mit etwas Small Talk. Ich sitze mit meinem Laptop in unserem Wohnzimmer.
Ein Teilnehmer sagt zu mir „Kristin, ihr wohnt als Familie mit drei Kindern sehr zentral in Berlin oder?“ Ich bejahe das mit „Ja genau.“ „Dann scheint dein Mann gut zu verdienen.“ suggeriert er.
Puh! Ich, die viel Wert auf Unabhängigkeit legt, hätte FRÜHER im Affekt rechtfertigend mit „Aber …also… äh ich habe schon eine GmbH auf knapp bla bla Millionen € Jahresumsatz, ich war bla bla Jahre Geschäftsführerin und zudem bin ich … bla bla …“ reagiert.
Doch wir wissen alle, mit Rechtfertigungen direkt zu reagieren, bringt in der Regel wenig.
Meine Reaktion war: „Interessante Denkweise! Wäre es für dich vorstellbar, dass ich als Frau genauso viel verdiene?“
❗️Wichtig: Hierbei geht es nicht um konkrete Einkommensverhältnisse. Sondern es geht um die obsolete, konditionierte Grundeinstellung, die immer noch zu solchen klischeehaften Unterstellungen führt. Wir brauchen eine Kultur der Positivunterstellung.
In dem Zoom-Meeting ist dann eine sehr konstruktive Diskussion entstanden, in der ich wichtige Argumente unauffällig und unterschwellig einbinden konnte. Ein schönes Gefühl, wenn die eigenen Kommunikationsfähigkeiten greifen.😁
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